Grüne urgieren breiten Konsens und forcieren „Haus der Kulturen“: „‚Haus der Geschichte‘ als festgemauertes Museum ist obsolet“
Der Grüne Kultursprecher Wolfgang Zinggl vermisst angesichts der neuen Vorschläge von Staatssekretär Harald Mahrer (ÖVP) einen Regierungs-Konsens über das geplante „Haus der Geschichte“. „Das ist auch nicht weiter verwunderlich, weil es immer noch kein konkretes Konzept gibt“, so Zinggl am Mittwoch gegenüber der APA. Offenbar herrsche weder über Namen noch über Inhalt des Projekts Einigkeit.

„Dabei muss ein Großprojekt wie das ‚Haus der Geschichte Österreichs‘ von einem breiten Konsens getragen werden“, moniert der Grün-Politiker. „Unserer Ansicht nach ist ein ‚Haus der Geschichte‘ als festgemauertes Museum obsolet. Um Gegenstände aufzubewahren und zu präsentieren haben wir genug an entsprechenden Bundesmuseen. Was wir hingegen brauchen, sind flexible, multidisziplinäre Formen der Geschichtsvermittlung.“

„Die Aufgabe der Stunde wäre ein ‚Haus der Kulturen'“, so Zinggl. Für das jetzt mehr als akute Thema zum Nebeneinander von Kulturen und den damit verbundenen Problemen ließen sich in einem ‚Haus der Kulturen‘ systematische und tiefgreifende Auseinandersetzungen aufbereiten und vermitteln.“ Die Befassung mit Themen wie Kolonialismus und Migration werde in Europa künftig deutlich wichtiger als bisher.