Von klein auf lernen wir, mit Sprache umzugehen.

Selten wird uns dabei bewusst, dass sich Sprache laufend mit den Menschen, die sie verwenden, verändert. Das trifft verstärkt auch für die Kommunikation mit bildhaften Reizen zu. Was ein Dinosaurier ist, erfahren wir als Kinder zuerst über die visuelle und dann erst über die verbale Vermittlung. Es gibt eine Bildgrammatik, es gibt ansprechendere und weniger ansprechende Reize, es gibt Lernerfahrungen im Umgang mit optischer Kommunikation. Das betrifft weniger die Fähigkeit, so zeichnen zu können, dass andere die dargestellten Gegenstände erkennen können. Es betrifft vor allem die gewollten oder unbewussten Aussagen, die über Mode, Design, Architektur vermittelt werden. Aussagen, die wir treffen, wenn wir Bilder per SMS oder E-Mail versenden oder Geschenke auswählen. Selten wird uns bewusst, dass dabei kulturelle Gewohnheiten unser Empfinden und Denken zumindest beeinflussen.

Wenn ein Bild mehr als tausend Worte sagt, ist es für die Verständigung mit anderen Menschen von Vorteil, im Umgang mit Bildern geübt und geschult zu sein. Wer in einer reichen Bilderwelt aufgewachsen ist, wird sich von plumpen visuellen Botschaften nicht beeindrucken lassen, weil er oder sie in der Lage ist, diese Botschaften zu dekodieren.