Es steht nicht gut um die Salzburger Festspiele. Im korrupten Beziehungsgeflecht zwischen Oster- und Sommerfestspielen kennen sich inzwischen nur mehr die Wirtschaftsprüfungskanzleien aus, die Politik weist jede Verantwortung brüsk von sich, dasselbe tun – etwas weniger überzeugend – das Direktorium , also die Präsidentin, der kaufmännische Direktor und der Intendant der Salzburger Festspiele.

Die augenblicklichen Unternehmensstrukturen der Salzburger-Festspiele stammen aus dem Jahr 1950. Es mag damals sinnvoll gewesen sein, einen Fonds zu gründen, der die Betriebsabgänge der Festspiele abdeckt, und als dessen Organe eine politisch besetzte Delegiertenversammlung, ein politisch besetztes Kuratorium und ein Direktorium als De-facto-Geschäftsführung zu bestellen. Dieses Modell erscheint allerdings nicht nur im Lichte des jüngsten Korruptionsskandals überholt.

Insbesondere angesichts der Pläne des Kuratoriums, das Direktorium von drei auf zwei Personen (ab 2012) zu reduzieren, erscheint es dringend erforderlich, den Salzburger Festspielen ein neues organisatorisches Korsett anzulegen, das etwa dem Vorbild der Bregenzer Festspiele oder dem Theater in der Josefstadt folgen könnte.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

 

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

 

Die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur wird aufgefordert, einen Gesetzesentwurf vorzulegen, mit dem die Unternehmensstrukturen der Salzburger Festspiele klar strukturiert und den Erfordernissen des 21. Jahrhunderts  mit geeigneter wirtschaftlicher Kontrolle angepasst werden.

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Kulturausschuss vorgeschlagen.