Kinder und Jugendliche haben einen Anspruch darauf, in ihrem spezifischen Rezeptions- und Produktionsverhalten ernst genommen zu werden.
Als Ergänzung von Casting-Shows und digitalen Welten ist das Schauspiel, die Bühne, das Darstellen und Einfühlen in andere Charaktere, Lebenswelten und Sichtweisen ein ideales Medium der Auseinandersetzung für Jugendliche mit den Bedingungen gesellschaftlicher Realität. Eine besonders wichtige Rolle spielen dabei partizipative Projekte, weil sie nicht nur, wie bei der passiven, rezeptiven Auseinandersetzung Empathie auslösen, sondern weil sie über das aktive Produzieren das jeweils andere noch intensiver studieren, erarbeiten und verstehen lernen.
Eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft ist das interkulturelle Zusammenleben. Die Dialog- und Brückenfunktion von Kunst, die für jeden Dialog unverzichtbar ist, wird vor allem vom Theater mit seinem Experimentier- und Innovationscharakter hergestellt. Am Theater können wechselseitige Akzeptanz und Einfluss gestärkt werden.
Konsequenzen für die Kulturpolitik sind in einer besonderen Unterstützung von Produktion und Vernetzung noch zu formulieren.
Meine Anfrage an die Kulturministerin zu Förderbedingungen im Kinder- und Jugendtheater zielt jedenfalls darauf ab, dem Stellenwert von Kinder- und Jugendtheater mehr Öffentlichkeit und bessere Rahmenbedingungen zu verschaffen.

Anfrage als pdf