Im Zug der Einrichtung eines Hauses der Geschichte ist es immer wieder zu Änderungen in der Konzeption gekommen und auch der zuletzt von der Regierung vorgelegte Ministerialentwurf ist von Gutachten mehrfach heftig kritisiert worden. Das Parlament hat den Entwurf bislang weder im Ausschuss besprochen noch im Plenum verhandelt.

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE

1) Wurden zum „Haus der Geschichte Österreich“ bislang Verträge, Abkommen, Vereinbarungen u. Ä. mit natürlichen oder juristischen Personen abgeschlossen, die für die Bespielung der Einrichtung gelten?

Antwort des Bundesministers:

Betreffend das Haus der Geschichte Österreich wurden bisher zwei Werkverträge zu
den Themen: „Etablierung eines internationalen wissenschaftlichen Beirats und
Erstellung eines Rohkonzeptes zur Durchführung der Architektenausschreibung für
ein Haus der Geschichte Österreichs“ und „Inhaltliche und organisatorische
Begleitung und Umsetzung des Projektes Haus der Geschichte Österreich“
geschlossen.

2) Wenn ja, wann, von wem, mit wem, zu welchen Bedingungen und mit welchen finanziellen Entschädigungen?

Antwort des Bundesministers:

Der Werkvertrag „Etablierung eines internationalen wissenschaftlichen Beirats und
Erstellung eines Rohkonzeptes zur Durchführung der Architektenausschreibung für
ein Haus der Geschichte Österreichs“ wurde am 11.03.2015/12.03.2015 durch die
Republik Österreich, vertreten durch das Bundeskanzleramt, als Auftraggeber, und
dem Verein zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der Zeitgeschichte, als
Auftragnehmer abgeschlossen.

Der Auftrag umfasst folgende Leistungen:

 Entwicklung eines neuen Konzeptes für das Haus der Geschichte auf Basis
vorliegender Studien durch den wissenschaftlichen Beirat
 Festlegung eines Arbeits- und Zeitplans
 Prüfung und Bewertung der vorgesehenen Räumlichkeiten in der Neuen Burg,
einer möglichen Integration des Heldenplatzes sowie des Äußeren Burgtors
 Erstellung eines Mission Statements für das Haus der Geschichte
 Festlegung des historischen Betrachtungszeitraums (Ausstellungszeitraum)
 Einrichtung einer interaktiven Internetplattform
 Einsetzen von ca. 15 taskforce-Gruppen zur inhaltlichen Vorbereitung
 Analyse der Zeit- und Themenschiene im Konzept Haas/Lordeurop
 Erstellung der Anforderungsprofile für Mitarbeiter/innen in Schlüsselpositionen
und Vorbereitung der Ausschreibung
 Vorbereitung der Entscheidungsgrundlage betreffend die Einrichtung einer
eigenen Sammlung

Der Werkvertrag wurde zu den allgemeinen Vertragsbedingungen des Bundeskanz-
leramtes (Fassung vom 13.04.2005) abgeschlossen. Der Vertragszeitraum umfasste
Februar bis Dezember 2015. Das Auftragsentgelt betrug € 51.000,00 inkl. USt.

Der Werkvertrag „Inhaltliche und organisatorische Begleitung und Umsetzung des
Projektes Haus der Geschichte Österreich“ wurde am 26.02.2016/07.03.2016 durch
die Republik Österreich, vertreten durch das Bundeskanzleramt, als Auftraggeber,
und dem Verein zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der Zeitgeschichte, als
Auftragnehmer abgeschlossen.

Der Auftrag umfasst folgende Leistungen:

 Wartung und Betreuung der Projektwebsite www.hdgoe.at
 Koordinierung des internationalen wissenschaftlichen Beirats
 Koordinierung der Arbeitsgruppen
 Vorbereitung der Ausschreibungen

 Entwicklung von Veranstaltungen und Ausstellungsprojekten
 Koordinierung von Arbeits-/Projektgruppen zum Thema Sammlungsstrategie

Der Werkvertrag wurde zu den allgemeinen Vertragsbedingungen des Bundeskanz-
leramtes (Fassung vom 13.04.2005) abgeschlossen. Der Vertragszeitraum umfasst
März 2016 bis April 2016. Das Auftragsentgelt beträgt € 7.288,62 inkl. USt.

Mit Inkrafttreten der Novelle zum Bundesmuseen Gesetz 2002 idgF übernimmt die
Österreichische Nationalbibliothek für das Haus der Geschichte Österreich – und
damit auch für die weitere Arbeit des internationalen wissenschaftlichen Beirates –
die organisatorische Verantwortung.