Viel Geld für die Bundestheater auf Kosten aller anderen in Kunst und Kultur

„Viel Geld bei wenig Reform“, kommentiert Wolfgang
Zinggl, Kultursprecher der Grünen, den Entwurf zur
Bundestheaterreform. „So viel, dass jeder kulturpolitische Spielraum
für andere Vorhaben verloren gegangen ist.“
Zinggl lag ein entsprechender Entwurf vor einem Monat vor. Seither
hat sich zumindest der ursprünglich geplante Zuschuss von 18
Millionen auf 14 Millionen reduziert und die Valorisierung aufgrund
der kollektivvertraglichen Lohnerhöhungen ist nicht mehr vorgesehen.

„Dass die Bundestheater künftig um 14 Millionen Euro mehr als bisher
bekommen kann nicht gerade als Anreiz für Sparmaßnahmen bezeichnet
werden. Die grundsätzliche Fehlkonstruktion der Holding bleibt leider
erhalten“, kritisiert Zinggl.

„Der Minister pumpt bei konstantem Kulturbudget weiter Geld in die
Bundestheater und vergrößert damit die Schere zwischen den
staatseigenen Institutionen und allen anderen in Kunst und Kultur
Aktiven. Die großen Tanker verbrauchen bereits Dreiviertel des
gesamten Treibstoffes, während die kleineren Boote mit Segel und
Ruder vorlieb nehmen müssen. Im Sinne einer kulturellen Vielfalt und
einer lebendigen, sich laufend erneuernden Kunst ist das nicht zu
vertreten. In der Praxis bedeutet das nicht nur, dass verdiente
Kunsteinrichtungen außerhalb der Bundesinstitutionen ihre Mehrkosten
ohne Selbstausbeutung oder Reduktion der Programme nicht mehr tragen
können. Es bedeutet vor allem, dass neue Initiativen, Projekte und
Konzepte mit Richtung weisenden Charakter überhaupt keine Chance auf
Verwirklichung mehr haben. Der Bundesfinanzrahmen für Kunst und
Kultur lässt keine Luft dafür“, betont Zinggl.