Die Kulturpolitik stärkt Klischees traditioneller Genuss- und Kulissenkunst und vermarktet die Kulturnation über ästhetische Leuchttürme österreichischer Vergangenheit. Gleichzeitig vergisst sie die vielen unterschiedlichen Initiativen im Land, die das kulturelle Leben erst ausmachen. Diese Einstellung wird auch vom ORF verbreitet. Wir wollen eine Akzentverschiebung.

• 40 statt 4 Millionen für 400 Kulturinitiativen im Land, zur Stärkung soziokultureller Initiativen und Programme, die sich mit den Lebensbedingungen der Menschen auseinander setzen. 400 Kulturinitiativen in ganz Österreich, die mit der lokalen Bevölkerung gemeinsam Programm machen, erhalten für ihre Jahrestätigkeiten – alle zusammen – lächerliche 4 Mio €. Das ist übrigens derselbe Betrag, der jährlich für die Verwaltung der Bundestheater ausgegeben wird. Dabei machen sie das bunte Bild der Vielfalt.

• Kein Geld aus der Kultur für kommerzielle Events und politische Selbstdarstellung. Für touristische Projekte ist die Tourismusförderung zuständig.

• Für eine Liberalisierung der Kulturprogramme im ORF. Society- und Kultursendungen sind mittlerweile zum Verwechseln ähnliche Schlafmittel. Der öffentlich-rechtliche Sender muss kritische Beiträge aus der Kunst wie „Artikel 7“ zum Kärntner Ortstafelkonflikt oder die Kronenzeitungsdokumentation wieder senden.

• dreimal mehr als bisher für „Under 20“. Wir wollen eine Stärkung aller Initiativen, die Jugendlichen und Kindern einen selbsttätigen Umgang mit Kunst erlauben. Ein Viertel aller ÖsterreicherInnen ist unter 20 Jahre, aber nur 3% des Kulturbudgets sind für die Bedürfnisse dieser Gruppe bereitgestellt.

• Berücksichtigung von MigrantInnen insbesondere bei der Besetzung von Beiräten, Jurys und der Vergabe von kulturellen Ämtern.