Einerseits sehen Sie sich seit November 2014 nicht mehr in der Lage, die laufenden Kosten von 2 Millionen Euro für das Weltmuseum nach einer Sanierung zu übernehmen, wie sie von Ihrer Vorgängerin Claudia Schmied noch zugesagt worden war, weshalb das ursprüngliche Sanierungskonzept redimensioniert werden musste, andererseits soll das Weltmuseum doch und zwar mit nur 700m² weniger als im ursprünglichen Konzept in Betrieb gehen und die Umbauten sollen statt 27,5 Mio. Euro auf 16,6 Mio. reduziert werden. Beides führt jedenfalls auch zu entsprechend hohen, laufenden Kosten.

Zudem soll in der Neuen Burg auf 3.000m² ein Haus der Geschichte eingerichtet werden, wofür die beim Weltmuseum eingesparten Flächen nicht ausreichen und daher Ausstellungsräume der Sammlung alter Musikinstrumente des KHM vorgesehen sind.

Mit diesen neuen Plänen kann es wohl kaum zu den nötigen Einsparungen kommen, die als Grund für eine Redimensionierung des Weltmuseums herhalten mussten.

 

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE

 

1) Wie hoch werden die jährlich für den Betrieb des Weltmuseums anfallenden Kosten sein?

Antwort des Bundesministers:

Auf  Basis  der  derzeit  vorliegenden  Planung  der  Geschäftsführung  des  KHM-
Museumsverbands  werden  die  Kosten  für  den  Gesamtbetrieb  des  Weltmuseums
Wien ab dem Jahr 2018 zirka € 6 Mio. betragen.

2) Aus welchen Budgets werden diese Kosten beglichen?

Antwort des Bundesministers:

Diese Kosten werden aus der gesetzlichen Basisabgeltung und eigenwirtschaftlichen
Erträgen des Weltmuseums bzw. des KHM-Museumsverbands bedeckt.

3) Warum muss das redimensionierte Weltmuseum später in Betrieb gehen (nämlich 2017), als es mit der ursprünglich geplanten wesentlich größeren Sanierung hätte gehen können und sollen (nämlich im Jahr 2016)?

Antwort des Bundesministers:

Durch  die  Neukonzeptionierung  des Weltmuseums  wurden  Planadaptierungen  not-
wendig, die von den Architekten in Zusammenarbeit mit dem KHM umgehend umge-
setzt wurden. Die Neugestaltung des Weltmuseums wird laut Bauzeitplan 30 Monate
in Anspruch nehmen, sodass das Museum Ende 2017 eröffnet werden kann.

4) Welche Mehrkosten entstehen bei der Umsetzung der neuen Pläne für das gesamte Areal in der Neuen Burg im Unterschied zu den alten Plänen?

Antwort des Bundesministers zu den Fragen 4 sowie 6 bis 11:

Da  das  Konzept  für  das  Haus  der  Geschichte  noch  nicht  vorliegt,  kann  ich  diese
Frage zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht beantworten.

5) Stimmt das Gerücht, dass die weltweit einzigartige Sammlung alter Musikinstrumente, in deren Räume das Haus der Geschichte auch kommen soll, zwar mit großem Aufwand übersiedelt, dann aber sukzessive geschlossen werden soll?

Antwort des Bundesministers:

Ergänzend zur Beantwortung der Frage 4 halte ich dazu fest, dass ich nicht beab-
sichtige, die Sammlung alter Musikinstrumente zu schließen.

6) Warum wird das Haus der Geschichte nicht in den weniger aufwändig dekorierten Räumen untergebracht, die unter den Räumen der Musiksammlung liegen und ursprünglich dem Weltmuseum zugedacht waren, statt die Musiksammlung dorthin zu übersiedeln?

7) Für die Übersiedlung der Musiksammlung müssen enorme Änderungen in der Erschließung, Klimatisierung und Haustechnik der neuen Räume vorgenommen werden, Fachleute sprechen von Kosten in der Größenordnung von 2 Millionen Euro. Was kostet die gesamte Übersiedlung der Musikinstrumente inklusive Umbau- und Neueinrichtungskosten?

8) Ist eine Übersiedlung der Musiksammlung bis 2018 realisierbar?

9) Was wird der Umbau inklusive die Neueinrichtung im Haus der Geschichte kosten?

10) Wie hoch werden die laufenden Kosten in diesem Haus der Geschichte sein?

11) Wie hoch werden die jährlich anfallenden Kosten im Areal der Neuen Burg – im Unterscheid zu den erwarteten Kosten nach den ursprünglichen, jetzt gestoppten Plänen – sein?